Lappentransplantationen

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Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Lappenvaskularisation

Immer noch ist in 12-17% der Fälle bei Lappentransplantationen eine  Revision nötig. Vor allem wegen vaskulärer Thrombose. Zur unterstützenden Diagnostik wird deshalb seit einiger Zeit der Laser-Doppler erfolgreich angewendet [1]. Probleme bei reinen Blutflussmessungen bereitet allerdings die Diagnostik von venösen Stauungen.
Mit dem O2C können venöse Stauungen von arteriellen unterschieden und Sauerstoffutilisationsstörungen erkannt werden. Lappenregionen können auf ihre Sauerstoffversorgungsqualität und die Entwicklung der Blutversorgung in ihrem zeitlichen Verlauf untersucht werden [2].

Die Abbildung zeigt unterschiedliche Sauerstoffsättigungen verschiedener Spenderseiten [3].
Darunter sieht man exemplarisch die Durchblutungsparameter an verschiedenen Stellen eines TRAM Lappens nach dessen Stielung.


Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie

Die kontinuierliche Überwachung der Blut- und Sauerstoffversorgung von Lappenplastiken führt zu erhöhten Sicherheit bei Transplantationen in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.


Lappenvaskularisation

Entwicklung der Gewebeversorgung nach Transplantation einer Lappenplastik - Mikrozirkulationsparameter zwei Tage und eine Woche nach Operation

Für die Vitalität des Gewebes eines transplantierten Lappens ist eine ausreichende Perfusion und Versorgung mit Sauerstoff notwendig. Bei gestielten Lappenplastiken werden deshalb bis zum Einsprossen neuer Gefäße in den Lappen von der Empfängerseite, Blutzufluß und -abfluss über die Lappengefäße von der Spenderseite aufrechterhalten. Durch Lappentraining (Abklemmen der Blutzufuhr von der Spenderseite) werden Reize gesetzt, die das Einsprossen von Gefäßen von der Empfängerseite beschleunigen. Toleriert der Lappen das Abklemmen des Stieles über 2h, wird er abgetrennt (meist nach 3 Wochen). Die Blutversorgung erfolgt dann nur noch über die neu eingesprossten Gefäße von der Empfängerseite. In dem angeführten Fall  wurde ein großer Weichteildefekt an der Hand durch einen gestielten Leistenlappen gedeckt. Wenige Tage nach der Operation wurde mit dem Lappentraining begonnen. Am 2. und 9. Tag des Lappentrainings wurden vor, während und nach dem Abklemmen des Lappenstieles mit der   -Sonde der Blutfluss, die Sauerstoffsättigung und Hämoglobinmenge gemessen.

Gewebeneovaskularisation nach zwei Tagen
Nach zwei Tagen sieht man deutlich ein Absinken von Sauerstoffsättigung, Blutfluss und Hämoglobinmenge, während der Okklusion der versorgenden Gefässe. Während des Okkludierens kommt es dabei zu einer Zunahme der Hämoglobinmenge, hervorgerufen durch einen venösen Abflussstau beim Abklemmen der Vene vor der Arterie. Nach der Okklusion sieht man eine reaktive Hyperämie, bis sich nach ca. 5 Minuten die Ausgangswerte wieder einstellen. In der reaktiven Hyperämie steigt besonders der Blutfluß stark über die Ausgangswerte an. Die Gefäßweitstellung kann über die lokale Hämoglobinmenge erfaßt werden.


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Gewebeneovaskularisation nach einer Woche
Eine Woche nach Transplantation bleibt die Perfusion auch nach dem Abklemmen der Baucharterie nahezu unbeeinflußt, die Sauerstoffsättigung fällt nur um wenige Prozent ab. Aus dem leichten Anstieg der Hämoglobinmenge direkt nach Okklusion läßt sich noch ein geringes Abflußproblem während der Okklusion der Bauchgefäße diagnostizieren.


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Der leichte Anstieg aller Parameter während der Meßdauer deutet auf eine Erwärmung der Hand hin, die durch das Stofftuch zu erklären ist, mit dem die Hand während der Messung abgedeckt gewesen war. Auffallend sind die starken Schwankungen des Blutflusses in der Okklusionsphase für relative lange Zeiträume (ca. 5 Minuten). Während der starken Erniedrigung der Werte war stets Pulsation im Blutfluß abzulesen. Da dieser Einbruch in der Durchblutung fast keinen Einfluß auf die Sauerstoffsättigung hat, kommt es zu einer Änderung der Sauerstoffaufnahme im gemessenen Gewebe. Dies kann durch eine Umstellung im Metabolismus der Zellen hervorgerufen sein, der in seiner Abruptheit und Stärke allerdings ungewöhnlich wäre, oder durch eine Umverteilung des Blutes von nutritiven Gefäßen in z. B. Shunt-Gefäße. Mit dem können durch die Bestimmung der Mikrozirkulationsparameter Sauerstoffsättigung, Blutfluss und Hämoglobinmenge die Blutversorgung und wichtige hämodynamische Zustände von transplantierten Geweben charakterisiert werden. Dazu gehören Diskriminierung von Minderversorgung durch arterielle oder venöse Okklusion, Abnahme der Sauerstoffaufnahme durch verminderten Stoffwechsel oder Shuntdurchblutung und erfolgreiche Neovaskularisation.

Diese Untersuchung wurde durchgeführt bei:
Prof. Dr. Lanz, Klinik f. Handchirurgie, Herz- und Gefäßklinik GmbH, Bad Neustadt


Literatur:

O2C

Papers

Vorträge

Fallstudien

Empho

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