Diabetischer Fuss / pAVK

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Diabetischer Fuss
Reaktive Hyperämie
Tiefer Atemzug
OP-Planung bei Amputationen

Diabetischer Fuss

Die Pathogenese des Syndroms des diabetischen Fusses umfasst vor allem ischämische Gewebsschäden, die aufgrund Durchblutungsstörungen durch eine Makro- und Mikroangiopathie entstehen, Sauerstoffutilisationsstörungen durch veränderten Gefässwandaufbau und Eigenschaften des Hämoglobins, die periphere Neuropathie und eine erhöhte Infektionsneigung.
Durch Messungen, die die Gefässfunktion und die Sauerstoffutilisation beurteilen kann man mit dem O2C

Ebenso können Auswirkungen artherosklerotischer Gefässveränderungen auf die nutritive Versorgung des Gewebes beurteilt werden, eventuelle Kollateralenbildung berücksichtigt, klinische Stadien objektiviert und Verlauf und Therapie kontrolliert werden. Durch einfache Provokationen wie Okklusion und Belastung kann die Gefässfunktion getestet werden.

Reaktive Hyperämie

Die Dauer und Höhe der reaktiven Hyperämie wird zur Beurteilung der Endothelfunktion und Durchblutungsreserve herangezogen.


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Abbildung 1: Totalokklusion des Armes und reaktive Hyperämie: Blutfluss (grün) und Blutflussgeschwindigkeit (gelb) sinken bei Okklusion schnell ab, während die Sättigung (blau) langsam fällt. Nach Öffnen der Okklusion (zweiter Marker) sieht man die reaktive Hyperämie mit erhöhtem Blutfluss, Blutflussgeschwindigkeit und Hämoglobinmenge (rot).

Tiefer Atemzug (Inspiratory Gasp)

Mit einem tiefen Atemzug kann die sympathisch vermittelte Vasokonstriktion beobachtet werden. Bei Krankheiten mit Neuropathien fällt dieser Test negativ aus.


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Abbildung 2: Tiefer Atemzug: Beim ersten Marker wurde der Proband gebeten, tief und schnell einzuatmen. Man sieht die darauffolgende Erniedrigung von Blutfluss (grün) und Blutflussgeschwindigkeit (gelb).


OP-Planung bei Amputationen

Bleiben Versuche die periphere Durchblutung durch gefässchirurgische Maßnahmen für eine ausreichende Versorgung aufrechtzuerhalten erfolglos,  bleibt oft nur die Amputation der betreffenden Extremität. Meistens handelt es sich dabei um Füsse und Beine bei Patienten mit Diabetes und peripherer Verschlusskrankheit mit nicht heilenden Wunden und Schmerzen. Nach wie vor werden in Deutschland bei ca. 4 Millionen Diabetikern ca. 23.000 Amputationen durchgeführt, davon ca. 14.000 Amputationen des Fußes, sogenannte "major amputations" oberhalb des Knöchels. Dabei macht es für die Rehabilitation einen grossen Unterschied welches Gelenk geschont werden kann, bzw. wie lange der verbleibende Stumpf wird. Das Bestreben möglichst gewebeerhaltende zu amputieren, bei gleichzeitig unsicherer Vitalität des Gewebes führte deshalb in der Vergangenheit zur sogenannten "Salamitaktik" bei der immer wieder revidierende OPs durchgeführt werden mussten. Mittels Sauerstoffmessungen kann eine Vorhersage über das Heilungspotential des Gewebes getroffen werden und Amputationsgrenzen festgelegt [1]. Dabei wurde festgestellt, dass durchschnittliche Sauerstoffwerte über 30% mit keinen Werten unter 15% das Kriterium für erfolgreiche Tibiaamputationen sind [2]. Diese Methode wird bereits routinemässig im University Hospital of North Durham [3] genutzt.


Literatur:

O2C

Papers

Vorträge

Empho

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